REGIONALE WAHRNEHMUNGEN - Gedichte
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Regionale Wahrnehmungen
Gedichte - Leo Cavana
Paperback - 224 Seiten
ISBN-13: 9783751936309
ISBN-13 / E-Book: 9783751929004
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 02.06.2020
Sprache: Deutsch - Farbe: Nein
Buch 12,99 € / E-Book 6,99 €
Regionale Wahrnehmungen
Gedichte
Leo Cavana
Paperback - 224 Seiten
ISBN-13: 9783751936309
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 02.06.2020
Sprache: Deutsch - Farbe: Nein
Als E-Book erhältlich: Ja
Informationen zum Buch!
„Keine andere literarische Form kann so faszinierend, befremdend, bilderstark, anregend, aufrüttelnd, gefühlsbetont und provokant zugleich sein wie die Lyrik. Vor allem, wenn sie sich dem »vers libre« und einer darauffolgenden neuen, innovativen Ausrichtung, dem heutigen Zeitgeist entsprechend, verschrieben hat. Eine Lyrik, die etwas zu sagen hat und Stellung bezieht.“ (Leo Cavana, im März 2012)
Mit seinen Gedichten (1980 - 2018) zu den Themen Natur, Mensch & Gesellschaft, Liebe, Menschsein, Ereignisse und Des Dichters Allerlei erzählt Leo Cavana kurze Sequenzen aus unserem Leben. Sie berichten vom alltäglichen Wahnsinn, der uns umgibt, egal ob nachdenklich, ernst, bitterbös, erdrückend, launig oder auch heiter, amüsant, schmunzelnd und lachend. Aufgefüllt mit einigen lyrischen Bruchstücken, als lose Gedanken. Irgendetwas bleibt bei einem jeden von uns immer irgendwie und irgendwo hängen, was uns mal stark, mal weniger stark beschäftigt. Somit steht der Begriff »regional« im Titel für kein geografisches Gebiet, sondern für all die Begebenheiten, die wir in unserem direkten Umfeld wahrnehmen können.
Dabei passt sich die Sprachkunst der einzelnen Gedichte an all die Beobachtungen, die Leo Cavana über die Jahre wahrgenommen hat, an. Es sind Situationsberichte in einer dafür angemessenen Sprache, ohne künstliche Übertreibung durch eine ständige, besonders schöne Wortwahl.
Die in diesem Gedichtband beschriebenen Wahr-nehmungen verbindet Leo Cavana mit dem Wunsch an den Leser, sie als Aufforderung zum eigenen Denken, zum Nachdenken und zum Reflektieren über die ganz eigenen Wahrneh-mungen zu sehen. Der gelesene Gedanke soll aufgenommen, für die eigenen regionalen Situationen überprüft und weiter ausgeführt werden, wobei einige der Gedichte für diesen Wunsch als Metapher für bestimmte Ereignisse gesehen werden sollten. Immer verbunden mit dem Ziel, sich mit den dann entstehenden Themen, unter dem Einfluss unserer heutigen Zeit, positiv auseinanderzusetzen und, um wieder mehr mit offeneren Augen durch die eigene Welt zu gehen, damit die eigenen Beobachtungen wieder mit eigenen Gedanken und Inhalten aufgefüllt werden können.
Blick ins Buch!
Morgenstunde
Der Natur weißes Kleid
überspannt die brachen Felder,
Krähentöne durchdringen
nebelartiges Licht, das sich verliert
in der Dunkelheit der Wälder.
Zartes Eis mattglänzend
liegt wie Pergament
auf dem stehenden Bach.
Ein lauter Knall
durchschlägt dieses friedliche Bild,
ein zweiter folgt,
zu dieser Morgenstunde
ist noch niemand wach.
Mit leisen Tropfen
färbt sich das Pergament rot,
weit kann der Jager nicht sein,
atemlos,
weiß, wie die Felder, ist er im Gesicht,
erkennt er sofort seine große Not.
Nicht der Rehbock – nein,
der Jagdgehilfe färbt alles rot,
im nebelartigen Licht
liegt er da und ist tot.
Buchseite 15
Pleite
Zahlungsunfähig,
unverschuldet mittellos
mitschuldig ist man trotzdem,
neues Geld
arbeitslos,
unverschuldet zu alt geworden
kein Job in Sicht,
aber für die Rente
noch zu jung,
Arbeitsamt
nicht vermittelbar,
Regelbedarf
unverschuldete Höchststrafe,
soziale Kompetenz
untersagt,
verloren in der Einsamkeit,
selbstverschuldetes Zugrundegehen
sozialverträgliches Ableben,
seinen Beitrag
für die Gesellschaft
geleistet.
Buchseite 70
Negative
Verlorene Körper,
die Negative von zwei Menschen,
einsam und verlassen,
blutarm und ausgebrannt,
sich selber aufgegeben
und die Schmerzgrenze des
Erträglichen überschritten,
psychische Grausamkeiten,
aneinander aufgerieben,
das gemeinsame frühere Ziel
aus den Augen verloren.
Warum diese ganzen Qualen? – jahrelang!
Man weiß es nicht,
Erklärungen fallen beiden Seiten schwer,
zwei Menschen miteinander,
einsam, verlassen und leer.
Buchseite 126
Gedanken
Denke ich an dich,
fließe ich dahin,
weiß nicht mehr wer ich bin,
kein Halt mehr unter den Füßen,
die Gedanken außer Rand und Band,
mein Herz ändert seinen Takt,
ich fahre Achterbahn,
mit magischer Hand ziehst du mich an,
ich spüre deinen Atem,
rieche, schmecke, fühle dich,
kann nicht mehr von dir lassen,
du bist die Quelle meiner Energie,
meine Arme halten dich auf ewig fest,
ohne dich zerbreche ich.
Buchseite 93
Aufgegeben
Irgendwann bist du verwelkt,
wie eine Blume in ihrer Vase,
jeden Tag ein Stückchen mehr,
du – dort hinten in der Ecke,
in diesem Sessel, innerlich ausgetrocknet,
da die Erinnerung nicht mehr wollte,
hast du dich selber verloren,
kein Aufbäumen,
kein dagegen Ankämpfen,
in des Sessels Einsamkeit geflüchtet
und vergessen wie es geht,
wie man auch im Alter lebt –
zu wenig Wasser in deiner Vase.
Buchseite 129
Seele
Im Himmel meiner Seele fliegt ein Engel,
wer bist du, unbekannter Freund,
wohlige Wärme durchfließt meine Adern,
ich weiß, dass du irgendwo da bist,
leider kann ich dich nirgendwo sehen –
alta mente repostum – in tiefster Seele verborgen,
so kann ich dich nur spüren, bin unsicher,
wieso erst jetzt, warst du schon früher da,
bist du zusammen mit ihr zu mir gekommen –
egal, fühl mich wie neu geboren,
flieg weiter und fühl dich wohl mein Freund –
dort im Himmel meiner glücklichen Seele.
Buchseite 171